Die Nachricht fällt mitten in den "Pride Month", den 30 Tagen, in denen auf internationaler Ebene das Bewusstsein für LGBT+ Themen geschärft werden soll. In Schottland werden die Lehrpläne bis 2021 überarbeitet, um die Geschichte von LGBT+ und den Kampf für die Gleichberechtigung auch heute noch einzubeziehen. Glamour UK berichtet, dass Schottland das erste Land sein wird, das seine Jugend über dieses Thema aufklärt. Ab Anfang nächsten Jahres werden alle öffentlichen Schulen Unterrichtseinheiten erhalten, die Themen wie den Kampf gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie sowie die Geschichte der Queer-Bewegung beinhalten werden.
Erst im November 2018 wurde das Projekt angenommen. Damals bestätigten die schottischen Minister die Empfehlungen einer Arbeitsgruppe, die von der Kampagne Time for Inclusive Education (TIE) geleitet wurde, in vollem Umfang. Die Initiatoren der Initiative hatten dazu aufgerufen, das "zerstörerische Erbe" von Artikel 28 zu beenden, einem Gesetz aus dem Jahr 1988, das es lokalen Behörden im Vereinigten Königreich untersagte, Homosexualität zu "fördern". Dieses Gesetz wurde erst 2001 in Schottland und 2003 im Rest des Vereinigten Königreichs abgeschafft.
Der stellvertretende Premierminister und Bildungsminister John Swinney begrüßte diese wichtige Entscheidung, mit der gleichzeitig die Diskriminierung von LGBT+-Menschen verurteilt wird: "Schottland gilt bereits als eines der fortschrittlichsten Länder Europas, wenn es um die Gleichstellung von LGBTI [Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen] geht. Ich freue mich, ankündigen zu können, dass wir das erste Land der Welt sein werden, das LGBTI-Inklusionsunterricht in die Lehrpläne aufnimmt".
Für Jordan Daly, den Mitbegründer der TIE-Kampagne, ist dies "ein monumentaler Sieg für unsere Kampagne und ein historischer Moment für unser Land". Er fügte hinzu: "Die Einführung einer inklusiven LGBTI-Bildung an allen öffentlichen Schulen ist eine Weltpremiere. In diesen unsicheren Zeiten sendet dies eine starke und klare Botschaft an junge LGBTI, nämlich dass sie hier in Schottland geschätzt werden".
Anti-LGBT-Taten in Frankreich um mehr als ein Drittel gestiegen
Im Mai legte das französische Innenministerium eine schreckliche Feststellung offen. Im Jahr 2019 haben die Polizei- und Gendarmeriekräfte "1.870 Opfer von Straftaten homophober oder transphober Natur gezählt, gegenüber 1.380 im Jahr 2018, was einem "Anstieg der Zahl der Opfer von Anti-LGBT-Taten um 36%" entspricht, berichtete die Regierung in einer auf Mai 2020 datierten Erklärung. Die Verbände erinnerten jedoch daran, dass es sich hierbei um eine falsche Bilanz handelt, da viele Opfer es nicht wagen, Anzeige zu erstatten.
"Diese Zahlen zeigen, wie tief Homophobie und Transphobie in der Gesellschaft verankert sind" und sind Teil eines breiteren Kontexts, in dem Hass und identitätsbezogener Extremismus zunehmen", kommentierte das Ministerium. Während des Einschlusses stellte der Staat im Rahmen seines "Notfallplans" 300.000 Euro zur Verfügung und finanzierte dank des Vereins Le Refuge Hotelzimmer für rund 40 Jugendliche in Schwierigkeiten. Wann wird es konkrete Maßnahmen geben, um die Mentalität in Bezug auf die Länge zu beeinflussen, und zwar schon in jungen Jahren?