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Japan: Tsunami-Mauern seit 2011 immer höher und länger

Seit dem verheerenden Tsunami von 2011, der die Katastrophe von Fukushima auslöste, hat Japan den Bau und Wiederaufbau von Schutzanlagen an den am stärksten betroffenen Küstenabschnitten intensiviert. Mit Hilfe eines riesigen Budgets will sich das Land besser vor zukünftigen verheerenden Tsunamis schützen.

Die Bewohner wähnten sich in Sicherheit

Am 11. März 2011 wurde ein Erdbeben der Stärke 9,1 ereignete sich im Pazifischen Ozean etwa 300 km nordöstlich von Tokio. Weniger als eine Stunde später traf ein Tsunami die Küste mit einer Welle, die an manchen Stellen auf 30 Meter Höhe geschätzt wurde. Das Wasser drang bis zu zehn Kilometer ins Landesinnere vor und verursachte den Tod der Menschen. Verschwinden von mindestens 18 500 Menschen. Dieser schreckliche Tsunami verursachte den zweitgrößten Atomunfall in der Geschichte, nach dem Unfall in Tschernobyl 1986.

Die Hauptsorge scheint derzeit zwar die Zukunft des kontaminierten Wassers aus Fukushima zu sein, doch eine andere scheint ebenso wichtig zu sein: sich gegen zukünftige Tsunamis wappnen verheerende Folgen haben. Am 5. März 2021 machte die AFP eine Bestandsaufnahme der Situation zehn Jahre nach der Katastrophe. Die Publikation nannte als Beispiel die Kleinstadt Taro in der Präfektur Iwate (im Nordosten des Landes). Vor dem verheerenden Tsunami wähnten sich die Einwohner in Sicherheit. Für den örtlichen Reiseführer Kumido Motoda war es sogar die perfekte Stadt, um sich vor Katastrophen zu schützen natürlichen.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort mehrmals von großen Tsunamis heimgesucht. Ab 1934 errichtete die Gemeinde daher 10 m hohe Betonwälle auf einer Strecke von 2,4 km an der Küste. Die Behörden haben außerdem 44 Evakuierungsstraßen mit einer auf Solarenergie basierenden Beleuchtung eingerichtet. Was ist das Ziel? Den Bewohnern zu ermöglichen, sich in Sicherheit zu bringen in knapp zehn Minuten. Leider erzeugte der Tsunami im Jahr 2011 16 m hohe Wellen. Das Ergebnis war, dass die Wassermassen die Stadtmauern zerstörten und Häuser und Fahrzeuge wegspülten. Die menschliche Bilanz der Katastrophe in Taro beläuft sich auf 140 Tote und 41 Vermisste.

Sich in Zukunft besser absichern

Seitdem hat die japanische Regierung umgerechnet zehn Milliarden Euro in den Bau (und Wiederaufbau) von Schutzwällen in den Küstenregionen investiert. Demnächst 430 km durchgehende Deiche sollten in den drei am stärksten betroffenen Bezirken Fukushima, Iwate und Miyagi im Jahr 2011 abgeschlossen sein. In Taro sind die Mauern nun etwa 15 m hoch und bedecken wieder mehr als 2 km der Küstenlinie.

Während der Blick auf das Meer heute weniger offensichtlich ist, rechtfertigten die Experten den Bau der Deiche. Sie verwiesen nämlich auf doppelter Schutz Die Deiche sollen die Kraft der Wellen abwehren, gleichzeitig die Schäden verringern und den Bewohnern mehr Zeit geben, sich in Sicherheit zu bringen. Außerdem haben die neuen Deiche eine breitere Basis und wurden im Inneren verstärkt. Außerdem wurden die Warnsysteme verbessert und die Fluchtwege optimiert.

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